Mittwoch, 30. Juli 2014

Jetzt auch als E-Book



Vom Verlag editiones scholasticae war zu erfahren, dass das Buch von Edward Feser: Scholastic Metaphysics. A Contemporary Introduction, inzwischen zum Bestseller avanciert ist. Inzwischen wurden mehr als 2000 Exemplare weltweit verkauft. Dennoch lässt sich Amazon.de das Geschäft offensichtlich entgehen, denn dort ist der Titel nicht lieferbar. In den USA hat das Buch bei Amazon.com hingegen sogar einen guten Verkaufsrang und der größte Teil der Auflage wurde dort verkauft.
Für Freunde von E-Books ist der Titel nun auch zu einem günstigeren Preis elektronisch lieferbar.

Einwände gegen das scholastische Kausalprinzip. David Hume



Im letzten Blogbeitrag habe ich versucht, in aller Kürze das scholastische Prinzip der Kausalität vorzustellen. Hier soll es nun darum gehen, die Argumente, die gegen dieses Prinzip vorgebracht wurden, kennenzulernen. Außerdem möchte ich deutlich machen, dass diese Gegenargumente, die alle auf David Hume zurückgehen, schwach und widerlegbar sind.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Das scholastische Prinzip der Kausalität


Es gibt unterschiedliche Formulierungen des Kausalprinzips in der Scholastik und Neuscholastik. Eines davon, obwohl nicht das bekannteste, wird von Edward Feser bevorzugt, weil es das Beste ist, um die Diskussion um dieses Prinzip zu beginnen. Es handelt sich um das Diktum Thomas von Aquins, dass „nichts von Potenzialität zu Aktualität überführt werden kann, außer durch etwas, das bereits im Zustand der Aktualität ist“ (Summa theologiae I.2.3). Jede Wirkursache aktualisiert eine Potenz. Das Prinzip der Kausalität, bei dem es um die Wirkursache geht, sagt uns: wenn eine Potenz aktualisiert wird, kann dies nur geschehen durch eine bereits aktuale Ursache, etwas, das bereits aktual ist.


Donnerstag, 17. Juli 2014

„Physische Intentionalität“ in der Gegenwartsphilosophie

In der gegenwärtigen analytischen Philosophie gibt es seit einiger Zeit eine Rückkehr zu den Prinzipien der Finalität und zwar von Seiten von Philosophen, die Kräfte, bzw. Vermögen (power) in ihren Theorien integrieren. Dabei wird zumeist der Begriff „Finalität“ oder „Finalursache“ vermieden. Stattdessen sprechen diese Philosophen von Kräften, Vermögen oder Dispositionen, die auf bestimmte, charakteristische Manifestationen gerichtet sind. Dies wird dann nach dem Modell der Gerichtetheit, die von der menschlichen Intentionalität bekannt ist, beschrieben. Daher sprechen diese Philosophen, zu denen z.B. John Heil, George Molnar und U. T. Place gehören, von „physischer Intentionalität“ oder „natürlicher Intentionalität bzw. „intentionalen Zuständen“.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Das Prinzip der Finalität



Das Prinzip der Finalität lautet nach Thomas von Aquin: „Jedes Tätige ist um eines Zieles willen tätig“ (Summa contra gentiles, III, 2). Oder anders formuliert: Wenn A durch seine Natur die Wirkursache von B ist, dann ist die Entstehung von B die Finalursache von A. Nehmen wir als Beispiel die Neigung eines Eiswürfels eine Flüssigkeit oder die Luft in der Umgebung zu kühlen. Oder die Neigung von Phosphor am Kopf eines Streichholzes eine Flamme zu erzeugen, wenn das Streichholz an der Seitenfläche der Streichholzdose gerieben wird. Dies sind die entsprechenden Wirkungen des Eiswürfels oder des Streichholz unter normalen Umständen. Der Eiswürfel wird die Umgebung kühlen und nicht erwärmen und der Phosphor am Streichholz wird eine Flamme erzeugen und erhitzen und nicht kühlen. Das der Eiswürfel und der Phosphor genau diese Wirkungen und nicht irgendwelche anderen oder gar keine Wirkungen erzeugen, ist nur dadurch erklärlich, wenn wir annehmen, dass es etwas in ihnen gibt, das sie genau auf dieses und kein anderes Ergebnis als ihr Ziel oder Zweck richtet. Dies ist die Finalursache. 

Donnerstag, 3. Juli 2014

Wirkursache und Finalursache

Aristoteliker unterscheiden zwischen effizienten und finalen Ursachen. Eine effiziente oder Wirkursache ist eine solche Ursache, die etwas in die Existenz bringt oder etwas in irgendeiner Weise verändert. Sie wird auch als Agens (Agenskausalität) bezeichnet. Diese Art der Ursache entspricht ungefähr dem, was in der Gegenwartsphilosophie unter „Ursache“ überhaupt verstanden wird. Eine Final- oder Zweckursache ist dasjenige, um dessen Willen etwas besteht oder geschieht, wie Aristoteles im 5. Buch der „Metaphysik“ sagt. Die Ziel-, Zweck- oder Finalursache wird in der Gegenwartsphilosophie auch als teleologische Kausalität bezeichnet.