Samstag, 26. September 2015

These 16: Substantielle Einheit von Leib und Seele



Die 16. These der 24 bestätigten Thesen der derThomistischen Philosophie bezieht sich auf den sogenannten Hylemorphismus. Entsprechend dieser aristotelisch-thomistischen Theorie ist jeder materielle Gegenstand aus Materie (griechisch: hylé) und Form (griechisch: morphé) zusammengesetzt. Dies gilt auch für den Menschen. Beim Menschen ist die Seele die Form des Körpers. Diese Seele bestimmt somit den Körper bis in seine letzten Bestandteile und macht den Körper zu dem, was er ist, zu einem menschlichen Leib. Der menschliche Leib ist nicht als solcher die Materie. Was wir wahrnehmen, wenn wir einen Menschen sehen, ist der „geformte“ Leib, der Körper, der bereits durch die Form, d.i. die Seele bestimmt ist. Die eigentliche Materie ist immer die materia prima, die völlig unbestimmte, reine Materie, die ohne Form nie existiert. Im Unterschied zur Pflanze oder zum Tier ist aber die menschliche Form, also die Seele des Menschen, in einem gewissen Sinne ohne den Körper existenzfähig.


Freitag, 11. September 2015

These 15: Subsistenz der menschlichen Seele



Schon vor einigen Jahren habe ich damit begonnen, die sogenannten 24 bestätigten Thesen der Thomistischen Philosophie der Reihe nach zu erläutern. Damals war ich bis zur 14. Thesevorgedrungen, bei der es um die Philosophie der Biologie geht. Die 15. These bezieht sich auf die menschliche Seele, von der hier behauptet wird, dass sie „an sich“ besteht. Das hört sich wie eine dualistische These an, wie sie von René Descartes und anderen neuzeitlichen und modernen Philosophen vertreten wird, ist aber nicht so gemeint.